ÜBER DIE AUFNAHME
Das Oratorium La Resurrezione (Die Auferstehung) schuf Händel im Jahre 1708 in Rom, wo damals ein Aufführungsverbot für Opern bestand und die Adelshäuser sich überschlugen in privaten Aufführungen von Kantaten und Oratorien, die den verbotenen Früchten am nächsten kamen. Das Libretto schrieb der prominente Dichter Carlo Sigismondo Capece (1652-1728) und der Text zeichnet sich durch klassische Ausgefeiltheit und charakteristische Hinweise auf die Natur aus. Das Drama spielt sich auf zwei Ebenen ab, die überirdische wird durch den Engel und Luzifer repräsentiert, die irdische von Maria des Kleophas, Maria Magdalena und dem heiligen Johannes. Die zentrale Position nimmt der Engel ein, der beide Welten durchschreitet, die Hauptheldin jedoch ist Maria Magdalena, keineswegs als Sünderin aufgefasst, sondern als gutherzige und treue Menschenseele. Die ungewöhnlich günstigen Umstände, genügend Zeit und Mittel, ein großartiges Libretto und ohne Zweifel eine über die Maßen inspirierende Umgebung, das alles brachte den jungen Komponisten zu Höchstleistungen, die auch später noch manches Mal Früchte trugen, als er die Musik seines ersten geistlichen Oratoriums wiederholt in seinen späteren Kompositionen verarbeitete.
MUSIKSTÜCKE
Georg Fridrich Händel
La Ressurezione HWV 47
BESETZUNG
Václav Luks | Dirigent
Martina Janková | Angelo, Sopran
Kateřina Kněžíková | Maddalena, Sopran
Mariana Rewerski | Cleofe, Alt
Jaroslav Březina | San Giovanni, Tenor
Lisandro Abadie | Lucifero, Bass
Collegium 1704 & Collegium Vocale 1704